Wölfe wirken keine Wunder Vom menschlichen Drang zur Rudelbildung und dem Ruf zur Aufrichtigkeit

Der Mensch zeichnete sich einst durch die Fähigkeit zur Kommunikation durch differenzierte Artikulation aus. Ein Blick in die Timelines der sogenannten "sozialen" Medien zeigt aber eher einen Hang zur Rudelbildung, die jede differenzierte Reflexion unmöglich macht. Ein Blick in die Evangelien zeigt mögliche Auswege zu einer neuen Menschwerdung.

Gleichheit – nicht unbedingt gerecht Neutestamentliche Einwürfe zur Debatte um die Netzneutralität

Gleichheit und Gerechtigkeit - beide Begriffe werden oft ineins gesetzt. Dabei gibt es wesentliche Unterschiede. Gleichheit ist absolut, Gerechtigkeit hingegen ergibt sich aus der Relation. Die Gleichbehandlung aller kann daher durchaus ungerecht sein. Ein Blick in das Neue Testament zeigt: Erst wenn die besonderen Bedürfnisse Einzelner mit dem Nutzen für die Gesamtheit in Einklang gebracht werden, kann Gerechtigkeit entstehen.

Sakrament noch einmal! Es wirkt! Ein neutestamentlicher Versuch einer sakramentalen Neuorientierung

Sakramente, so heißt es, seinen Zeichen der Nähe Gottes. Rechtliche Regelungen und Fragen um die Gültigkeit haben die Sakramente merkwürdig gezähmt. Dabei lässt das Neue Testament erahnen, welche existentielle Tiefe den Sakramenten zu eigen ist, wenn man die Rechtsfragen überwindet und sie als wahrhaft ergreifendes Geschehen begreift, dessen Erleben bleibende Wirkungen hinterlässt. Das Neue Testament weist Wege: Die Sakramente sind mehr als eine fromme Heilsnotwendigkeit; sie sind im Ursprung wirkmächtige Symbole mit exsitentieller und sozialer Konsequenz.

Eherne Bestimmungen Ein Plädoyer für die Wiederkehr der Nüchternheit

Die Gegenwart leidet unter einem Verlust an Streitkultur. An ihre Stelle ist die Unversöhnlichkeit des Lagerkampfes getreten. Wenn aber Lösungen für die großen Fragen der Gegenwart gefunden werden sollen, ist eine Rückkehr zur Nüchternheit gefordert. Statt Angst und Hysterie müssen wieder Verstand und Vernunft die Reflexion in Kirche und Gesellschaft bestimmen.

Fegefeuer der Barmherzigkeit Ein neutestamentlicher Essay über das Verhältnis von Lehre und Barmherzigkeit

Gibt es Barmherzigkeit ohne Wahrheit? Wer das Ringen um das Verhältnis von Barmherzigkeit und der Reinheit der Lehre verfolgt, gewinnt schnell den Eindruck, dass Barmherzigkeit bestenfalls eine fromme Forderung ist, die sich der Lehre unterzuordnen hat. Das Neue Testament hingegen hat eine ganz andere Perspektive. Wahrheit ereignet sich erst in der Barmherzigkeit. Mehr noch: Im barmherzigen oder unbarmherzigen (Nicht-)Handeln ereignet sich das Gericht - hier und jetzt.

Con passione, Christiani! Con passione! Von Leidenschaft, Freimut und notwendender christlicher Streitlust

Angesichts des Leides in der Welt können Christen nicht schweigen. Sie sind aufgerufen zu einem freimütigen Bekenntnis. Das Beispiel des Paulus zeigt, dass dazu auch Leidenschaft und Konfliktfähigkeit gehören. Wer freimütig die Wahrheit sucht, wird dem Leiden nicht immer aus dem Weg gehen können. Es ist eine Begleiterscheinung für diejenigen, die mit Leidenschaft den Namen Gottes in der Welt verkünden. Und eine leidenschaftliche Verkündigung hört nicht bei Lippenbekenntnissen auf. Sie drängt zur Tat.

Hauptgericht mit Vollwert Über die Verantwortung beim Umgang mit der Heiligen Schrift

In der Art des Umgangs mit der Heiligen Schrift erweist sich die Ehrfurcht, die ein Ausleger dem Wort Gottes entgegenbringt. Die Bibel enthält das lebendige Wort Gottes enthält, das durch Menschen nach Menschenart gesprochen wurde (Vaticanum II, Dei verbum 12). Die Bibel ist deshalb kein Buch für Rosinenpicker, die willkürlich Zitate aus dem Zusammenhang reißen. Vielmehr muss der Exeget die innere und äußere Dramaturgie der Texte beachten, die er durch die Auslegung und Verkündigung vergegenwärtigt und ihnen neu Gestalt gibt.